Motörhead live: Lemmy röhrt in der Columbiahalle
Live On Stage - Konzert-Empfehlung der Woche

Motörhead live: Lemmy röhrt in der Columbiahalle

 

Berlin-Tempelhof. Auf Motörhead wartet alle Jahre wieder jung und alt und wird gegen Jahresende dafür belohnt. Diesmal spielt das Trio am 23. November um 20 Uhr in der Columbiahalle seinen Rock ’n’ Roll. Rechtzeitig zur Tour wird auch ein neues Produkt veröffentlicht: DVD plus Doppel-CD unter dem Titel „The Wörld Is Ours - Vol. 1“ (Motörhead Music / UDR / EMI). Wer sich fragt, weshalb das komplett auf Film gebannte Konzert aus Santiago de Chile den Hauptanteil ausmacht, sollte sich die Show unbedingt ansehen - denn das Publikum trägt einen gewaltigen Teil zur Wirkung bei. Ergänzend zu diesen 90 Minuten sind 25 Minuten (sechs Songs) aus Manchester und 20 Minuten (drei Titel) aus New York City sowie über eine halbe Stunde Interview zu „erleben“. Die zwei CD’s enthalten das komplette Chile-Konzert und Ausschnitte der anderen zwei Shows. Vielleicht verstummen nun die ewigen Meckerer, wenn sie diese tolle DVD mit CD ansehen bzw. -hören. Drummer Mikkey gegenüber Rock-Pop-Metal: Die „Früher war alles besser“-Fraktion wird wohl immer bestehen. Bis vor etwa zehn, zwölf Jahren gab es das noch oft. Wenn ich mit den Leuten sprach, meinten sie: „Ist schon klasse, was ihr da jetzt macht. Aber wenn ich an das Line up von 1980 denke…“ Es gab immer ein „Aber“. Doch wenn uns einer nicht mag, scheiß’ drauf! Wir drei Leute in der Band wissen auf jeden Fall, dass wir zusammen besser sind als alles, was vorher war. Und die Jüngeren lassen auf uns als Live-Team überhaupt nichts kommen. Das ist auch kein Wunder. Wir haben einfach einen Weg gefunden, vernünftig miteinander umzugehen und nicht wegen irgendwelcher Streitpunkte gleich die Band zu verlassen. Dass wir nicht immer einer Meinung sind, halte ich für völlig logisch. Letztlich ist es doch sogar gut, wenn man sich streitet. Nicht nur, weil sonst immer derjenige unterdrückt wird, der zu allem „ja“ sagt. Dadurch wird ebenfalls klar: Solange man kämpft, ist man auch zusammen. Stell’ dir mal vor, deine Freundin sitzt vor dem Fernseher und du schimpfst über irgendetwas, aber sie kümmert gar nicht, was du sagst, sondern sie glotzt weiter irgendeine Seifenoper. Damit beweist sie, dass du ihr egal bist, und die Beziehung ist eigentlich vorbei.

 

JöSchu